Rathaus
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Marktstraße 10
35285 Gemünden (Wohra)
Tel.: 06453 - 9123 0
Fax: 06453 - 9123 22
Veranstaltungen
10. 10. 2024 - Uhr
Startpunkt: Parkplatz Oberhain - Sport- und Kulturhalle
Geschichte
Die Stadt Gemünden (Wohra), umgeben vom Kellerwald und Burgwald, hat als Folge der Gebietsreform in den Jahren 1972/74 und den damit verbundenen Zusammenschluss mit sechs ehemals selbstständigen Orten der näheren Umgebung heute rund 4.000 Einwohner, davon etwa 3.000 in der Kernstadt.
Gemünden soll entstanden sein aus 7 Dörfern: „Holzbach, Giebelingsbach, Burghardshausen, Ernstdorf, Steigershausen, Osterbach und Katzbach“.
Die ersten urkundlichen Nennungen noch unter der Bezeichnung „Zegemunde“ stammen aus den Jahren 750 - 779. Die zweite urkundliche Erwähnung ist 1223 zu verzeichnen. Im Jahre 1253 wird Gemünden erstmals als Stadt erwähnt.
In dieser Zeit gehörte Gemünden dem Grafen von Ziegenhain. Diese Zugehörigkeit kommt auch in dem Stadtwappen zum Ausdruck. In einem weißen Feld ist ein rotbewehrter schwarzer Hahn mit Ziegenkopf dargestellt. Unter den Flügeln des Wappentieres sind zwei sechsstrahlige Sterne angebracht. Man kann das Gemündener Wappen nicht behandeln, ohne des Ziegenhainers zu gedenken,
von dem es abgeleitet ist. 1697 beschreibt es Winkelmann:
„Das Wappen oder Schild dieser Grafschaft ist geteilet gleich mitten überzwerch. Der Unterteil ist ein güldenes, der obriste ein schwarzes Feld, herin steht eins silberner Stern mit 6 Spitzen; der Helm hat eine güldene Decke, worauf zween Flügel, so überzwerch geteilt sind, also, dass der obriste schwarz, das unterste goldfarbig. Zwischen beiden Flügeln ist zu sehen ein schwarzer Ziegenkopf mit silbernen Hörnern und Füßen.
Einen sechs-bespitzten Stern führen die von Ziegenhagen, das uralte Grafen Haus neben einem frischen Hahn, der mit seinem Ziegenkopf viel dem Land hat gutes getan. Dass er allzeit wader seh, ist bekannt, nicht werth zu fragen.“
Natürlich ist das Bild von Haus aus ein richtiger Adler und nur bei der Stadt Ziegenhain später zum Hahn gestaltet worden. Seit 1208 ist der Ziegenadler als Wappen der Grafen bezeugt, daneben seit 1270 der geteilte Schild mit dem Stern.
1450 fällt Gemünden an Hessen, nachdem das Ziegenhainer Geschlecht ausgestorben ist. Im 16. Jahrhundert hat die Stadt einen größeren Wohlstand (1523 wird ein großer Brunnen gebaut,1541 wird die Schule errichtet, 1564 wird ein Rathaus auf dem Marktplatz gebaut, 1587 wird die erste Wasserleitung aus Holzrohren gebaut). Die Kriegsjahre im 17. und 18. Jahrhundert zerstören nicht nur das aufkommende kulturelle Leben, sondern fordern schwere Opfer. Die Pest rafft 2/3 der Bevölkerung dahin. Der 30jährige und der 7jährige Krieg fordern von den Bürgern das Äußerste durch Einquartierung und finanzielle Leistungen. Von 1909 - 1914 wird die Eisenbahn gebaut, der Wasserleitungszweckverband gegründet (Gemünden erhält eine neue modernere Wasserversorgung) und eine neue Schule entsteht.
Eine Sehenswürdigkeit aus vorreformatorischer Zeit ist die Evangelische Stadtkirche. Im frühen 19. Jahrhundert wurde das Schiff der Kirche im Stil eines klassizistischen Hallenbaus, der die gotischen Spitzbogenfenster beibehalten hat, umgebaut. Der spitze Turm der Kirche, weithin sichtbares Wahrzeichen der Wohrastadt, trägt einen der höchsten beschieferten Turmhelme Deutschlands.Orgelkenner bewundern die spätbarocke Östreich-Orgel mit dem prächtig vergoldeten siebentürmigen Prospekt (Pfeifengehäuse).
Nach dem Abschluss der inneren Sanierung, Restauration der Orgel und der Wiederinbetriebnahme der Kirche wurde der Außenbereich angepasst und neu gestaltet. Aus der ursprünglich nur für Gottesdienste konzipierten Kirche ist ein multifunktionaler Kirchenraum geworden, auch auf dem Kirchenvorplatz ist Raum für Begegnungen und Gottesdienste im Freien. Ein Ort der Ruhe, der zum Verweilen einlädt, mitten im Zentrum unserer Heimatstadt.
Im Altstadtkern begegnen wir Zeugen der historischen Vergangenheit auf Schritt und Tritt. Leider mussten zahlreiche alte Fachwerkhäuser abgerissen werden. Ein Stück mittelalterlichen Wehrwillens ist der Stadt mit dem „Hexenturm“ und einem kleinen Stück „Stadtmauer“ erhalten geblieben. Außerdem wurden zahlreiche Häuser im Rahmen der Dorferneuerung wieder restauriert. Im Rahmen des Dorferneuerungsprogrammes entstand allmählich wieder ein Stadtkern im historischen Stil. Aus dem einstmals verträumten „Ackerstädtchen“ hat sich nach dem Ende des zweiten Weltkrieges ein lebhaftes Unterzentrum entwickelt.
Kleinindustrie, Gewerbe, Handwerk und Handel prägen das heutige Bild.
In den Jahren 1972 bis 1974 wurden im Rahmen der kommunalen Gebietsreform die ehemals selbstständigen Gemeinden Grüsen, Schiffelbach, Sehlen, Lehnhausen, Herbelhausen und Ellnrode eingemeindet.
Die Einwohnerzahl stieg bis zum Jahr 2006 auf 4.445.
Im Rahmen der Dorferneuerung konnte in den 80-iger Jahren das Stadtbild der Kernstadt entscheidend verbessert werden. In Schiffelbach wurde die Dorferneuerung in 2002 erfolgreich beendet. In Grüsen und Sehlen in den folgenden Jahren ebenfalls. Im Jahr 2017 erfolgte die Dorferneuerung in Herbelhausen.
Vielfältige Freizeit- und Kulturangebote bietet die Stadt Gemünden mit ihren Stadtteilen. Auch die vielen Vereine tragen mit ihren Veranstaltungen zum Kultur- und Freizeitangebot bei.
Sie möchten sich selbst auf Erkundungstour begeben?
Weitere Informationen erhalten Sie hier: Kulturhistorischer Rundgang